Cate Blanchett was in Hangzhou, China as creative director of Toku Saké for the opening of The Silk Lakehouse by Shangri-La Hotels. Cheek by Jowl shared some photos during the talk hosted by Cate after the screening of “Acting” by Sophie Fiennes last April.
BLACK BAG and RUMOURS are out now in Germany. Check out the interviews for the German release below.
Toku Saké
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Cate Blanchett with Gert Voorjans (via @voorjans)


Acting Screening
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Rumours
Sie zeigen die wohl eleganteste Version von Angela Merkel, die man je zu Gesicht bekam …
(Lacht) Meine Kanzlerin war gar nicht mal eindeutig an Merkel angelehnt.
Na, kommen Sie! Schon die Kleidung – schwarze Hose, rote Kurzjacke – war ja wohl eindeutig merkelesk.
Dieser Kleidungsstil, der Hosenanzug, das ist ja eine Art Uniform bei Politikerinnen: aber nicht unauffällig.
Für mich war Ihre Performance eindeutig. Man wartete nur auf ihre berühmteste Geste (die Interviewerin legt mangels des Wortes Merkel-Raute im Englischen Daumen und Zeigefinger beider Hände aneinander).
Ah, Sie meinen die Vagina?
Vagina? Wieso Vagina?
Wieso? Die Raute ist doch das internationale Symbol für Vagina! Und für weibliche Führungspersonen.
Davon wusste Frau Merkel sicher nichts. Aber zurück zum Film. Wie hat Regisseur Guy Maddin Sie, die zweifache Oscar-Schauspielerin, von so viel absurdem Film-Jux überzeugt? Die Politiker agieren eher wie unreife Teenies als besonnene Polit-Profis.
Mein Ja stand irgendwie fest, noch vor dem Anruf. Das ist ein bisschen wie bei einem ersten Date: Man weiß schon vorher, ob man miteinander Sex haben wird oder nicht. Ist doch so! (lacht) Erst danach las ich das Drehbuch. Es war aufregend, etwas wirklich anderes.
Woher stammte denn die verrückte Idee zu einer Zombie-Apokalypse, die sich beim G7-Gipfel abspielt?
So ein Gipfel ist doch eine weiße Leinwand: Man sieht davon immer nur freundliche Leute, die sich begrüßen, manchmal sogar mit ihren Ehepartnern, alle lächelnd, selbst wenn sie sich gleich den Krieg erklären werden. Bei uns sind es Narren, die versuchen, die Welt zu verstehen und etwas Bedeutsames zu Papier zu bringen, was sie als großen Verdienst verkaufen können. Die Ideen im Drehbuch waren krass, aber am Ende musste ich immer kichern und nach Luft schnappen, auch wenn ich leicht entsetzt war.
Der US-Präsident interessiert sich am wenigsten für Politik, ist oft geistig abwesend. Ist das nur ein Gag – oder steckt da auch etwas Realität dahinter?
Wenn man zu viel Sinn in diesem Film sucht, wird man das Gefühl haben, man verliert den Verstand. Man ist derzeit einfach wütend, wenn man versucht, sich einen Reim auf das zu machen, was gerade in unserer Gegenwart passiert. Denn es ist völlig unverständlich und absurd, in welche Situationen wir als Spezies geraten sind. Oder in die wir uns freiwillig begeben haben.
Wenn Sie Angela Merkel träfen, was würden Sie von ihr wissen wollen?
Ich würde sie zuallererst fragen: „Was wollten Sie Trump auf diesem berühmten Foto sagen?“ Sie wissen schon, das Foto des G7-Gipfels 2018, auf dem sie sich auf die Arme gestützt auf einem Tisch lehnt in Richtung Trump, der mit verschränkten Armen auf einem Stuhl sitzt. Und all diese Männer, die sich hinter ihr ducken … Dieses Foto ist inzwischen fast so ikonisch wie „Das Letzte Abendmahl“.
Mit welchem anderen Politiker würden Sie gern mal einen Abend bei einer Flasche Wein verbringen und über Gott und die Welt sprechen?
Mit Winston Churchill. Die jüngste Vergangenheit hat wieder viele Dinge relevant gemacht, über die ich mich gern mit ihm austauschen würde. Er ist für mich eine widersprüchliche, komplexe, streitbare Figur. Daher würde ich mich gern persönlich mit ihm unterhalten.
Wo gerät Politik an ihre Grenzen?
Na, es hat doch schon etwas Absurdes, dass wie beim G7-Gipfel Personen aus einer ausgewählten Gruppe von Ländern über das Schicksal der Welt entscheiden. Die Absurdität der Situation, in der wir uns auch tatsächlich befinden, ist gewaltig. Die Situation ist katastrophal: die Herausforderungen des anthropogenen Klimawandels, das Zusammentreffen mit künstlicher Intelligenz, die systemische Ungleichheit, fiskalisch und sozial – das ist einfach ein großes, verworrenes Chaos. Da fühlt man sich abgekoppelt und entmachtet. Nur wenn man zusammen lacht, kann man das irgendwie aushalten.
Im Film erklären Politiker einmal unisono: „Die Welt steckt in einer echten Krise. Und wir sind wirklich besorgt.“ Wie sehr beunruhigt Sie der Status quo der Welt?
Ich störe mich vor allem daran, dass es bei vielen Themen noch immer viel zu wenig Einigkeit gibt. Beim Klimawandel zum Beispiel. Stattdessen fliegen wir lieber zum Mars und beschäftigen uns mit fahrerlosen Autos. Warum vergeuden wir unsere Zeit und Energie für diesen Scheiß, frage ich mich, wenn uns unser Planet bald um die Ohren fliegt?
Sources: Conde Nast Traveller, Sakura, LUXURY-VISION, Dmfey, Die Presse